Hab am Mittwoch im Seminar Kants Auffassung, dass nicht die Glückseligkeit allein, sondern die Glückseligkeit auf Basis der Glückwürdigkeit, das höchste moralische Ziel sei:
"Glückseligkeit allein ist für unsere Vernunft bei weitem nicht das vollständige Gut. Sie billigt solche nicht (so sehr als auch Neigung dieselbe wünschen mag), wofern sie nicht mit der Würdigkeit, glücklich zu sein, d.i. dem sittlichen Wohlverhalten, vereinigt ist. Sittlichkeit allein, und, mit ihr, die bloße Würdigkeit, glücklich zu sein, ist aber auch noch lange nicht das vollständige Gut. Um dieses zu vollenden, muß der, so sich als der Glückseligkeit nicht unwert verhalten hatte, hoffen können, ihrer teilhaftig zu werden. Selbst die von aller Privatabsicht freie Vernunft, wenn sie, ohne dabei ein eigenes Interesse in Betracht zu ziehen, sich in die Stelle eines Wesens setzte, das alle Glückseligkeit andern auszuteilen hätte, kann nicht anders urteilen; denn in der praktischen Idee sind beide Stücke wesentlich verbunden, obzwar so, daß die moralische Gesinnung, als Bedingung, den Anteil an Glückseligkeit, und nicht umgekehrt die Aussicht auf Glückseligkeit die moralische Gesinnung zuerst möglich mache. Denn im letzteren Falle wäre sie nicht moralisch, und also auch nicht der ganzen Glückseligkeit würdig, die vor der Vernunft keine andere Einschränkung erkennt, als die, welche von unserem eigenen unsittlichen Verhalten herrührt. Glückseligkeit also, in dem genauen Ebenmaße mit der Sittlichkeit der vernünftigen Wesen, dadurch sie derselben würdig sein, macht allein das höchste Gut einer Welt aus [...]." Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft
Finde diesen Ansatz eigentlich ganz gut, zusammengefasst sagt er ja im Prinzip, dass Glückseligkeit nur dann auch was wert ist, wenn man durch sein Verhalten moralisch würdig ist, glücklich zu sein.
Die Begriffswandlung ist auch interessant, bei den Vorsokratikern war es das gleiche Wort wie "Wirklichkeit", bei Platon ist damit die höchste Idee gemeint, Aristoteles hat die logische Wahrheit eingeführt. Im Alten Testament ist es ein Wort was ungefähr "Verlässlichkeit" bzw. "Treue" bedeutet, Anselm meint, Wahrheit wäre, wenn Dinge das tun, wovon sie von Gott geschaffen wurden und Thomas von Aquin nennt die Wahrheit die Übereinstimmung von Verstand und Sache. Nietzsche schließlich verwirft die Idee einer allgemeinen Wahrheit gänzlich und Wittgenstein macht auf die Missstände der Sprache aufmerksam, durch die eine wirkliche Wahrheit nicht möglich sei.
Insgesamt kann man ja sowieso noch mal in verschiedene Wahrheiten unterscheiden, die objektive Wahrheit empirischer Aussagen, Theorien, logischer Sätze und die der Mathematik, oder aber in die vielen subejtkiven Wahrheiten...
Mach das, dann kann Amin vllt noch sagen wie "wahr" in der Mathematik definiert ist.^^
Es gibt ja keine Abstufung, in der Aussagenlogik kann eine Aussage nur wahr oder falsch sein. Den Wahrheitswert von zusammengesetzten Aussagen kann man dann mit bestimmten Rechenregeln ermitteln. Wenn man aber schon von Anfang an Unrecht hatte, ist das alles fürn Arsch
Das Problem ist doch auch, dass aus B(falsch) A(wahr) folgen kann.
Aber diese mathematische Wahrheit basiert ja schon auf Axiome und so weiter. Z.B. falls a>b => ca>cb Da kannste ja auch wennde lustig bist ^^ immer noch hinterfragen ob das wirklich wahr ist Aber das ist es schon...
Und in der Mathematik gibt es "zum Glück" nur wahr oder falsch. Immer wieder begründet durch bereits getätigte Beweise, welche wiederum auf Axiome basieren. Ohne Axiome ist man also ziemlich aufgeschmissen. Es gibt aber auch witzigerweise Sachen die weder falsch noch wahr sind ^^
Ich weiß nicht genau ob es das ist, aber ich glaub das "Lemma von Zorn" oder das Auswahlaxiom, weiß nicht mehr genau, das geht zwar immer und es ist logisch und es passt auch, weil es keinem Axiom widerspricht => es ist wahr Es widerspricht aber auch keinem Axiom wenn es das nicht gibt was dieses Lemma aussagt, also wenn man praktisch ohne diesem Lemma weiter "rechnen" würde => ist auch wahr
Man benutzt es aber, weil dadurch vieles schön auf geht Irgendwie sowas war das...
Aber dieses weder falsch oder wahr Zeug gibt es wirklich, hat auch nen bestimmten Namen, weiß das aber nicht, sowas mach ich zur Zeit nicht und hoffentlich muss ich das nicht noch machen...ist bestimmt schlimm.
So direkt wollte ich es nicht sagen, aber Recht hast du! Denken schadet nicht und wenn doch, dann nur der Stimmung, der Lebenseinstellung und dem Glauben an die Menschen, Gott und die Welt. Also nichts wie ran an die Gehirne!
Donnerstag in Logik und Argumentation, ein schönes Paradoxon, das aber bestimmt nicht schwer aufzulösen ist:
Eine Begriffsanalyse hat die allgemeine Form „X zu sein ist dasselbe, wie Y zu sein“. Wenn „X“ und „Y“ synonym sind, dann ist die Begriffsanalyse nicht informativ. Wenn „X“ und „Y“ nicht synonym sind, dann ist die Begriffsanalyse nicht korrekt. Eine Begriffsanalyse kann also nicht zugleich informativ und korrekt sein.
Großvater-Paradoxon – (Zeitreise): Ein Zeitreisender, der in der Vergangenheit seinen Großvater umbringt, würde nicht geboren werden, und könnte daher nie seinen Großvater umgebracht haben.